Am Anfang war der Leidensdruck
Um die 50 herum zeigten sich unübersehbar die Folgen Jahrzehnte langer Büroarbeit kombiniert mit dem massenhaften Verzehr von Wagner-Pizzas & Co. und dem Vermeiden jeden unnötigen Schrittes. Traum war die Anschaffung einer Stressless-Garnitur mit einem riesigen Flachbildschirm (also Heimkino de Luxe), um vom Hin- und Herschleppen der Körperlast die richtige Erholung zu finden.
Als das Treppensteigen zunehmend mühsamer wurde, dämmerte es langsam, dass kein Weg an einer Gewichtsreduzierung vorbeiführte, um über kurz oder lang der Anschaffung eines Treppenlifts aus dem Weg zu gehen bzw. der Suche nach 5XL-Spezialgeschäften. Die Kleidergrößen hatten schon sehr bedenkliche Ausmaße angenommen, wie diese Bildergalerie aus den fetten Jahren zeigt.
Es zeigte sich schnell, dass es nicht reicht, „nur“ die Ernährung zu ändern, sondern dass auch regelmäßige Bewegung nottat. Natürlich stießen wir schnell auf Nordic Walking, die Paradesportart für stark übergewichtige Personen.
Die überflüssigen Kilos verabschiedeten sich nach und nach. Das Bewegen tat gut und begann sogar, Spaß zu machen. Wir hörten, dass Laufen die effektivste und einfachste Sportart zum Abnehmen sei und so wurden das Walken mit Laufen abgewechselt, bis 1 km Joggen am Stück möglich war.
Jeweils um ca. 40 kg leichter hatten wir 2006 das gewichtsmäßige Ziel erreicht:
Was nun? Wir wussten alles über gesunde Ernährung und dass man z.B. eine Tafel Schokolade in ca. einer Stunde „wegjoggen“ kann. Aber Sport nur als Mittel zum Zweck passte nicht zum neu entdeckten Lebensgefühl.
Wir fühlten uns fitter und energiegeladener als je zuvor und fingen an, uns ernsthaft mit Sport zu beschäftigen, also mit mehr als dem Kalorienverbrauch pro Stunde. Auf der Suche nach interessanteren sportlichen Betätigungen taten sich Welten über Welten auf. Wir bereuten zutiefst, Jahrzehnte mit ‚Rumsitzen vergeudet zu haben. Es entstand das Bedürfnis, soviel wie möglich nachzuholen, mit Blick auf die verbleibende Lebenszeit am besten im Zeitraffer. Torschlusspanik vom Feinsten ! Man ist zwar so jung, wie man sich fühlt, aber wirklich jünger wird man trotzdem nicht. Oder doch ? Vielleicht ein kleines bisschen.