Wir wollen mehr als Nordic Walking !

Ein Sport-Späteinsteiger-Ehepaar (Jahrgang 54/56) berichtet

  • Erfahrungen aus 1. Hand

    Wir haben gelernt, dass sehr viel mehr möglich ist, als man glaubt. Zu alt? Zu unsportlich? Gibt es nicht! Nur Versuch macht klug!

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12,6 km auf der Ochtum- Kanukurs beim WSC Fink ein voller Erfolg

Ehefrau, 23.08.10 (Kanu, Veranstaltungen/Kurse)

Am Sonntag lagen drei Tage Paddeltraining auf der Ochtum, einem Nebenarm der Weser, beim WSC Fink in Bremen hinter uns. 10 Kursteilnehmer – unterrichtet und begleitet von drei erfahrenen Vereinskanuten – lernten nach und nach, die Kajaks immer längere Strecken gerade zu steuern. Da der Verein mit Booten sehr gut bestückt ist, konnten wir verschiedene Boote und Paddel ausprobieren.

Wir lernten das Ein- und Aussteigen, eine wirklich wacklige Angelegenheit, machten Bekanntschaft mit einer Schleuse und schlossen Freundschaft mit der einen oder anderen Ente. Auch das Drumherum, wie das richtige Tragen und Reinigen der Boote ging uns in Fleisch und Blut über. Und das Beste: kein einziger Teilnehmer ist gekentert. Da konnten wir der großen Abschlussfahrt am Sonntag gelassen entgegen sehen und bewältigten auch den Gegen- und Seitenwind, der uns über die Vortage erspart geblieben war.

Nach einer Mittagspause auf einem versteckten nur vom Wasser aus zugänglichen Privatcampingplatz klang das Zusammensein mit einer wohlverdienten Kuchentafel aus, bei der noch ein wenig gefachsimpelt wurde über die verschiedenen Bootstypen und Gewässer, über Veranstaltungen im tiefsten Winter bei Eis und Schnee und das Vereinsleben vor Ort, wobei wir auch mit Freude festgestellt haben, dass es nach oben keine wirkliche Altersgrenze gibt, also eine sportliche Betätigung, die für Seniorensportler geradezu ideal ist.

Wir danken Norbert, Walter und Manfred für die nette Betreuung und das Angebot, uns als Vorbereitung für unseren zweiten Start beim Adventure Race in Jena noch in das Kanadier-Fahren einzuweisen.

Als Erinnerung haben wir ein Fotoalbum mit Bildern von Norbert und uns von der großen Abschlussfahrt zusammengestellt. Schade, dass wir soweit weg wohnen. Die eine oder andere Paddelrunde auf der Ochtum zur Entspannung am Feierabend oder nach anstrengenden Wettkämpfen hätte uns mit Sicherheit gefallen.

Im Grunde genommen ist es paradox, dass wir vom platten Lande 60 km weit in die Großstadt fahren müssen, um dort in einer wirklichen Naturidylle eine reine Outdoorsportart zu erlernen.

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Vattenfall Cyclassics – Wer sponsort wen ?

Ehefrau, 23.08.10 (Rennrad/MTB, Wettkämpfe)

14.08.2010 – Tag des größten Jedermann-Radrennens Europas mit über 20.000 Teilnehmern, davon teilten sich mit uns 3092 Männer und 122 Frauen die lange 155 km-Strecke, davon wiederum 497 Männer und 10 Frauen in unserer Altersklasse Sen3 (51 – 60 Jahre). Nachdem wir wohlbehalten und zufrieden am Ziel eingetroffen waren, waren wir uns einig: Eine super organisierte Veranstaltung, die uneingeschränkt Spaß gemacht hätte, wenn ….

Ja, wenn das Wörtchen „wenn“ nicht wäre !

Bislang haben wir nicht darüber nachgedacht, wer als Hauptsponsor und Namensgeber einer Sportveranstaltung in Erscheinung tritt. Beim Hamburg-Marathon war es „Möbel Kraft“, beim Hamburger Triathlon „DextroEnergy“, beim Ostseeman „Flensburger Pilsner“, beim Berlin-Marathon „real“, beim Velothon Berlin „Škoda“. Passt zwar nur selten zum sportlichen Ereignis, stört aber auch nicht wirklich. Zumindest gab es keinen Anlass, darüber nachzudenken, dass Sponsoring ein Geschäft auf Gegenseitigkeit ist. Der Sponsor gibt Geld dazu, die Teilnehmer fördern durch ihre Anwesenheit das Image.

Eine Imageförderung hat Vattenfall sicherlich nötig, seit es wegen des Baus des Steinkohlekraftwerks Moorburg zu einer jahrelangen Auseinandersetzung mit der Stadt Hamburg gekommen war. Klimaschädliche CO2-Ausstöße wurden vorgeworfen. Letztlich wurde ein Kompromiss geschlossen. Das Kraftwerk durfte mit etlichen Auflagen in den Bau gehen. Engagierte Umweltschützer gehen weiterhin dagegen an. Sie werfen Vattenfall Greenwashing vor. Eine umweltfreundliche Sportart wird benutzt, um das Image rein-, in diesem Falle grün zu waschen.

Da wir erst durch die Protestaktionen – es wurde ein Transparent über die Köhlbrandbrücke gespannt – zum Nachdenken gebracht wurden, hatten wir bei der Anmeldung die Veranstaltungs-Trikots in den blau-weiß-orangen Vattenfall-Farben mitbestellt.

So etwas macht sich immer gut auf Trainingsfahrten, um ein wenig anzugeben. Aber jetzt sind es irgendwie Klimakiller-Trikots geworden, eher für den Winter zum unauffälligen Drunterziehen.

Ein paar Tage nach den Cyclassics hielten wir eine nüchtern gehaltene Transparenz-Erklärung g von Vattenfall in der Hand: Stromerzeugung in Deutschland = 506 g/kWh, Gesamtstrom Vattenfall = 658,8 g/kWh. Grund: Vattenfall produziert deutlich weniger Atomstrom, ein weiteres endloses Diskussionsthema. Es besteht augenscheinlich Rechtfertigungsdruck.

Und sollte man nicht als Verbraucher versuchen, Strom zu sparen, wo es nur geht, damit weniger Strom, egal ob Kernkraft oder fossile Brennstoffe, benötigt wird ?

Die Vattenfall-Trikots werden uns daran erinnern.

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Kajak ohne Kentern

Ehefrau, 17.08.10 (Kanu)

Letztes Jahr ist das Finishen des Adventure Race in Jena im wahrsten Sinne des Wortes in’s Wasser gefallen. Wir dachten doch allen Ernstes, dass das Paddeln mit einem Kajak eine angeborene Fähigkeit ist, die man nicht weiter lernen muss. Ein fataler Irrtum !! Wir machten den dümmsten aller Anfängerfehler (Festhalten an herunterhängenden Ästen) und konnten froh sein, dass der Ehemann noch ein wegschwimmendes Paddel retten konnte.

Nach diesem feucht-fröhlichen Erlebnis haben wir uns geschworen, bei der nächstbesten Gelegenheit das Kajakpaddeln richtig zu lernen. Am letzten Samstag veranstalteten die Kanuwanderer Rotenburg ein Schnupperpaddeln auf der heimischen Wümme. Schon beim Einsteigen hatte man das Gefühl, dass jede falsche Bewegung mit einem Vollbad endet. Anleitung und Hilfe waren dringend nötig.

Geradeausfahren war fast ein Ding der Unmöglichkeit. Das Boot machte, was es wollte und das war Kreisverkehr. Die erfahrenen Vereinskanuten hatten dafür nur ein Schmunzeln übrig: „Das ist ganz normal. Radfahren muss man schließlich auch lernen und üben, bis die Bewegungen in Fleisch und Blut übergehen.“ Gleiches hörten wir beim Kajakkurs des WSC Fink in Bremen, bei dem wir in fünf Tagen zu echten Kanuten werden sollen, Kentertraining im Hallenbad inklusive.

Wenn’s klappt, müssen wir uns nur noch passende Boote besorgen und einen Platz in der Garage finden. Gewässer haben wir in der Umgebung genug und Wettkämpfe in Form von Kanumarathons gibt es auch. Ein schöner Ausgleich, wenn die Beine und Füße mal nicht können und Erholung brauchen.

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Im Reich der Monsterroller

Ehefrau, 10.08.10 (Bücher/DVDs, Jung/alt, Rennrad/MTB, Wettkämpfe)

Ein Wiedersehen mit Braunlage im Harz. Als die Tochter drei Jahre alt war, machten wir dort einen Kurzurlaub mit allem Drum und Dran. Mit der Seilbahn auf den Wurmberg, oben ein kleiner Spaziergang und wieder mit der Seilbahn zurück. Braunlage ist inzwischen etwas jugendlicher und moderner geworden. Es gibt es jetzt einen Bikepark und vor allem eine Piste für die Monsterroller, mit denen man von oben entspannt zurück zur Talstation rollen kann.

Aber deswegen waren wir nicht gekommen. Auch wir sind wie Braunlage mit unseren Aktivitäten jugendlicher geworden und haben kurz entschlossen für die Teilnahme am Mountainbike-Marathon, dem 4. Lauf des Harzer MTB-Cups, unsere Räder klar gemacht.

Ein Rennbericht findet sich bei Helmuts Fahrradseiten. Im Gegensatz zu Wettkämpfen in den klassischen Ausdauersportarten wie Laufen und Rennradfahren war die 50plus-Generation dort nur vereinzelt vertreten. Und das ist hart. Die 50plus-Teilnehmer kommen in die gleiche Wertungsgruppe wie die Jüngeren und müssen zusehen, wie sie dagegen – im wahrsten Sinne des Wortes – antreten. Dreimal 4 km den Wurmberg hoch und dreimal die mehr als 20%ige Steigung zum Achtermann, was uns alten Knochen teilweise nur mit Schieben gelang. Hat was von Sysiphus !

Doch lieber Monsterroller fahren ? Auf keinen Fall ! Jetzt wird erst einmal ernsthaft für den nächsten MTB-Marathon trainiert. Die passende Lektüre haben wir schon: “ Mountainbiken: Training für Mountainbiker. Trainingskonzepte und Workouts für Grundlagentraining, Marathon- und Alpencross-Vorbereitung: Topfit für: Hausrunde, Alpencross, Marathon
“ von Christoph Listmann

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Staffelkleiderbeutel-Doppelstarter

Ehefrau, 02.08.10 (Stress, Triathlon/Duathlon, Wettkämpfe)

Triathlon gehört zu den stressigsten Sportarten überhaupt. Für die drei Disziplinen einigermaßen trainiert zu sein, reicht bei weitem nicht. Auch der Geist wird in höchstem Maße gefordert. Vor dem Wettkamp müssen die Utensilien für die drei Sportarten, womöglich noch alternativ für verschiedene Wetterentwicklungen, eingepackt werden. Dann sollte sich man mindestens dreimal täglich die üblichen Regeln aufsagen, wie Einhalten der Windschattenbox, Fahrrad nur mit geschlossenem Helm bewegen, beim Wechsel Schwimmen/Rad die Startnummer auf den Rücken, beim Wechsel Rad/Laufen die Startnummer nach vorn, nicht ohne Schuhe Rad fahren, kein nackter Oberkörper auf dem Rad und beim Laufen, keine fremde Hilfe annehmen.

Dann kommen zusätzliche Regeln für die jeweilige Veranstaltung. Beim einen ist es nicht erlaubt, sich öffentlich außerhalb eines Zelts umzuziehen, beim nächsten dürfen auf keinen Fall gewisse Geschäfte vom Rad aus erledigt werden. Je größer die Veranstaltung ist, um so komplexer wird die Organisation, sodass man eigentlich schon ein bis zwei Tage vorher vor Ort sein sollte, um sich anzusehen und einzuprägen, wo welche Wechselzone ist, von wann bis wann die Räder bewacht sind, wie die Zeitmessung funktioniert, wie die Verpflegung organisiert ist usw.

Richtig kompliziert wird es, wenn wie beim OstseeMan für Staffelteilnehmer – wie wir es waren – weitere Sonderregeln gelten, wie besondere Staffelwechselzonen und eine spezielle Aufbewahrung für Staffelkleiderbeutel-Doppelstarter. Allein dieses Wort kann einen schon um den Verstand bringen.

Die obligatorische Wettkampfbesprechung war genauso überwältigend wie diese Wortschöpfung, sodass uns erst hinterher eingefallen ist, was noch hätte gefragt werden sollen.

Dass Pannen vorprogrammiert sind, liegt auf der Hand. Wir hatten doch glatt versäumt, unsere Streetwear-Kleiderbeutel, die beide die gleiche Staffelstartnummer hatten, zusätzlich mit Namen zu beschriften, sodass die arme Frau bei der Beutelausgabe nicht wusste, wem welcher Beutel gehört. Hatten wir diesen wichtigen Punkt überlesen oder überhört oder hatte der Veranstalter etwa versäumt darauf hinzuweisen. Egal, im Gegensatz zu machen anderen Versäumnissen und Regelverstößen führte diese Unterlassung weder zu einer Disqualifikation noch zu einer Zeitstrafe.

Wie einfach wird die nächste Veranstaltung mit nur einer Sportart !

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